Osteopathie

Die Osteopathie wurde von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor STILL entwickelt, nachdem er seine Familie in einer Hirnhautepidemie verlor, ohne dass die damalige Schulmedizin dies hätte verhindern können. Tief betroffen, suchte er nach anderen Wegen der Krankheitsbekämpfung. Dabei ging er vom Menschen als einem in sich geschlossenen, prinzipiell zur Heilung selbst fähigen Organismus aus. Etwa 20 Jahre sammelte und bearbeitete er wissenschaftlich, was diese Voraussetzungen erfüllte. Er führte die Gesetze der Logik, aber auch der philosophischen Betrachtung in seine Medizin mit ein.

1874 gründete er dann in Kirksville, Missouri, die erste „School of Osteopathy“, der bald, beflügelt durch den Erfolg der Methode, andere folgten.

Ab 1892 konnte die Osteopathie alternativ als offizielle Ausbildung durchgeführt werden. Im Jahre 1897 wurde die American Osteopathic Association (AOA) und 1937 die American Academy of Osteopathy gegründet.

1962 wurde die Osteopathie in den USA der Schulmedizin gleichgestellt und ist seit 1991 als Facharztbezeichnung anerkannt.

Der „DO“ ( Doctor of Osteopathy ) ist heute dem „MD“ ( Medical Doctor ) gleichgestellt.

Definition und Grundlagen der Osteopathie:

Die Osteopathie behandelt den krankgewordenen Menschen –  nicht die Krankheit an sich –  hat also eine ganzheitliche Sichtweise.

Das Wort Osteopathie setzt sich zusammen aus den Worten

osteon = im weiteren Sinne „die Zusammensetzung einer lebenden Materie“
und
pathos = die grundlegende Störung des Normalen, die der Abklärung und Lösung bedarf

Nach STILL ist der Mensch ein dreiteiliges Wesen, bestehend aus Körper, Geist und Seele; es müssen immer alle Teile in Betracht gezogen werden.

Der Mensch hat im Normalzustand die Möglichkeit, sich zu regenerieren, zu heilen und seinen Gesundheitszustand beizubehalten.

Das muskuloskelettäre System spielt durch seinen außergewöhnlichen Reichtum an Reflexsystemen und seine Masse (80% der Körpermasse) bei Gesundheit und Krankheit eine außergewöhnliche Rolle, die auch die Inneren Organe mit einbezieht, durch

– somatoviszerale (vom System zu den Inneren Organen) oder

– viszerosomatische Reflexe.

Die Struktur und die Funktion des Gewebes sind zwingend miteinander verbunden.

Die Anwendung der Osteopathie hat das Ziel, die körpereigene Selbstheilung maximal zu unterstützen. Dabei bedient sich der Therapeut ganz präziser und exakter Grifftechniken sowohl zur Befunderhebung als auch für die Therapie.

Für den Patienten sind diese sehr oft nicht fühlbar, da Strukturen untersucht und behandelt werden, die keine Schmerz- und/oder Tastrezeptoren aufweisen.

Techniken und Konzepte der Osteopathie:

Die wichtigsten Techniken der Osteopathie, um das Behandlungsziel zu erreichen, sind:

–   die Strain / Counterstrainbehandlung

–   die Myofasziale Lösebehandlung ( Myofacial Release )

–   Muskelenergietechniken ( Muscle- Energy )

–   die Techniken des Reziproken Spannungsausgleiches

–   die Kraniosakrale Technik

–   die Viscerale Osteopathie, die Osteopathie der Inneren Organe

–   die Behandlung nach CHAPMAN – Reflexen

–   Techniken der Lymphatischen Manipulation

–   STILL- Techniken

–   Osteopathie beim Säugling und Kind

Alle diese Techniken sind schonend, aber mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, wobei dieser allerdings meistens durch komplikationslose und langandauernde Erfolge belohnt wird.

Im Gegensatz zu den USA ist die Osteopathie hier weitgehend unbekannt; auch eine spezielle Abrechnungsziffer existiert nicht. Sie muss daher analog der Gebührenordnung abgerechnet werden. Auch die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.

Dennoch erschließen sich hier den Anwendern und Behandlern faszinierende Möglichkeiten, die eine weitere Verbreitung der Kenntnis der Methode wünschenswert erscheinen lassen.

Die Behandlung erfolgt nach den Standards der „Deutsch-Amerikanischen Akademie für Osteopathie“ (DAAO), die als einzige in Europa die Ärzte in Zusammenarbeit mit einer osteopathischen Universität in den USA (Philadelphia) ausbildet.

Da die Osteopathie wegen dem hohem Zeitaufwand (pro Behandlung ca. 30 min.)  nicht in der regulären Sprechstunde stattfindet, bitten wir Sie, einen Termin zu vereinbaren.